Lebensmelodien: Vergessene jüdische Musik

Nur Ben Shalom und das Nimrod Ensemble

Sie komponierten unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Herrschaft und des Holocaust, ihre Werke gerieten häufig in Vergessenheit, wurden teils nie aufgeführt: Jüdische Komponist*innen, die in der Zeit von 1933 bis 1945 in Deutschland lebten, sind bis heute vielfach unbekannt. Der klassische Musiker und Klarinettist Nur Ben Shalom, der als Enkel von Shoah-Überlebenden selbst der „Dritten Generation“ angehört, forscht in Archiven weltweit nach diesen Komponist*innen, zeichnet ihre Lebenswege nach und bringt ihre Musik zum Erklingen. Am Vorabend des 9. November, des Gedenkens an die Pogrome von 1938, wird Nur Ben Shalom mit dem Nimrod Ensemble einige dieser Werke uraufführen. Aufgewachsen in Tel Aviv, zog Nur Ben Shalom 2008 nach Berlin, um an der Hanns Eisler-Hochschule für Musik zu studieren. Seither spielte er u.a. bei den Berliner Philharmonikern, im Konzerthaus Berlin und im Musikverein Wien. Er ist Mitgründer des Nimrod Ensembles und hat in Hollywood an Produktionen des bekannten Filmkomponisten John Williams mitgewirkt.

Diese Veranstaltung ist Teil der interreligiösen Reihe „Grenzgänge“, die gemeinsam von der Alhambra-Gesellschaft, der Apostel-Paulus-Gemeinde, dem Berliner Missionswerk, der Evangelischen Akademie zu Berlin und dem Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg organisiert wird. In dieser Reihe verbinden wir die inhaltliche Auseinandersetzung mit interreligiösen Fragen mit der Suche nach künstlerischen Zugängen zur Begegnung von Menschen unterschiedlicher religiöser und weltanschaulicher Prägung.

Lebensmelodien: Vergessene jüdische Musik
Nur Ben Shalom und das Nimrod Ensemble

Sonntag, 08. November 2020 // 18:00 - 21:00

Apostel-Paulus Kirche
Akazien-/Ecke Grunewaldstraße
10823 Berlin

Eintritt ist frei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert