Zum Abschluss des 17. Achtung Berlin Filmfestivals am vergangenen Sonntag prämierte die ökumenische Jury den Dokumentarfilm „When A Farm Goes Aflame“ des dänischen Regisseurs Jide Tom Akinlemu. Der Preis wird gestiftet vom Erzbistum Berlin und der EKBO. Die Jury war dieses Jahr mit Katrin Visse (Katholische Akademie Berlin), Karola Kallweit (Wochenzeitung „Die Kirche“), Linda Rohrer (Schauspielerin) und Aydın Süer (Alhambra Gesellschaft) erstmalig interreligiös besetzt.
Die Laudatio der Ökumenischen Jury im Wortlaut:
Was bleibt, ist dieser Satz: „Ich wüsste gerne, warum mein Vater meiner Mutter das nie erzählt hat und warum meine Mutter nie gefragt hat.“ Er steht am Anfang der Geschichte, die uns Jide Tom Akinlemu erzählt. Erzählen muss, denn „the flakes fly home, to bear the tale”. Nichts bleibt dauerhaft im Verborgenen. Nie ist alles „hygge“.
Die ökumenische Jury ehrt den Dokumentarfilm „When A Farm Goes Aflame“, eine narrative Reise, die uns, die Zuschauer*innen mit auf die Suche nach „Lebens-Antworten“ nimmt. Wir schätzen die einfühlsame Erzählperspektive und die eindrückliche Bildsprache, in der der Film elementare Fragen des Menschseins stellt: Wie blicken wir auf die eigene Vergangenheit? Auf Lebensentscheidungen, die wir getroffen haben? Und auch auf die, die wir noch treffen werden? Gestehen wir uns Gnade zu?
Auch die Form zeigte das: Besondere (und geduldige) Einstellungen, eine kluge Dramaturgie und Bilder und Szenen, die als Collage ein Ganzes ergeben.
Die Jury findet herausragend, wie Jide Tom Akinlemu diese sehr persönliche Geschichte als Ich-Erzählung, als Sammler von Fakten, mit großer Demut und urteilsfrei erzählt und dabei die Fülle des menschlichen Lebens sichtbar macht.
Wir gratulieren zum Preis der Ökumenischen Jury, (die in diesem Jahr auch eine interreligiöse Jury ist) und wünschen dem Film viele aufmerksame Zuschauer*innen.
Zum Trailer des Films: